Der Betrieb von Spielhallen und Casinos in Sachsen ist durch den sogenannten Glücksspielvertrag, auch Glücksspielstaatsvertrag genannt, geregelt. Dieser wurde in seinen Inhalten und Regelungen vor fünf Jahren aktualisiert, sodass es neue Maßgaben für Spieleinrichtungen und Casinos gibt. In diesem Jahr, genauer im Juli 2017, ist die Übergangsfrist, welche 2012 für diese Regelungen begann, zu Ende gegangen. Nun gibt es in Sachsen über 170 Casinos und Automatenhallen, die nicht mehr den Regelungen entsprechen bzw. nicht auf die neuen Regelungen hin ausgerichtet wurden. Sie müssen schließen – seit Juli 2017 gibt es einige Rechtstreits.
MDR: „171 Spielhallen in Sachsen müssen schließen“
Die Neuregelungen kamen nicht von heute auf morgen und die Betreiber der einzelnen Einrichtungen konnten sich mindestens fünf Jahre auf das entsprechende Schicksal einrichten. Dennoch berichtet der MDR, dass 171 Casinos in Sachsen schließen müssen. Diese 171 Einrichtungen mit Spielautomaten, Jackpot Slots, Arcade Automaten und Video Tischspielen halten sich nicht an die 2012 festgeschriebenen Richtlinien. So müssen sich die Spieleinrichtungen beispielsweise mindestens 250 Meter entfernt von allgemeinbildenden Schulen befinden. Zudem sind Casino-Verbunde nicht zulässig. Eine ganze Straße voller Spielhallen und Casinos ist also in Sachsen unmöglich gemacht worden.
Weitere Zahlen zu Casinos und Betriebserlaubnissen in Sachsen
Laut der Landesregierung Sachsen, auf welche sich auch der MDR in seinem Artikel beruft, gab es allerdings für 170 Casinos – also für ca. die gleiche Anzahl, wie jene, die zumachen müssen – eine neue Betriebserlaubnis. Es ist für Spieler also nicht alles verloren. Zudem hätten sich ganze 51 Fälle von selber erledigt, weil der Betrieb der Einrichtung aufgegeben wurde oder der Betreiber gewechselt wurde. Es gab aber auch 10 Einrichtungen, für die im Hinblick auf den weiteren Betrieb einfach keine Anträge gestellt wurden. Eine Prüfung von 109 Spielhallen und Casinos steht überdies noch aus – der Grund: ihr Antrag wurde nach dem Stichtag (1. Juli 2012, Beginn der Übergangsphase) gestellt.
Casino-Betreiber gehen teilweise vor Gericht
Zum 30. September 2017 müssen bzw. mussten alle Casinos in Sachsen schließen, die keine Betriebserlaubnis bekamen bzw. deren Erlaubnis nicht verlängert wurde. Die Schließung wird von Staats- und Landeswegen hart durchgesetzt. Denn schließt eine entsprechende Einrichtung nicht, so drohen Strafen von bis zu 500.000 Euro. Einige der Betreiber, die für ihre Spielhallen keine Glücksspiellizenz erhalten hatten, haben bereits Klage gegen die Landesdirektion eingereicht – die Anzeigen wurden in erster Instanz aber abgelehnt, was abzusehen war. Immerhin gab es seit 2012 klare Regeln, gegen die vorzugehen nun nicht viel Sinn ergibt.
Sind Online Casinos eine Alternative?
Es würde den Umfang dieses Blogeintrags sprengen, die Vorteile und Nachteile von Offline- und Online Casinos gegenüberzustellen. Jedoch lässt sich sagen, dass Online Casinos durchaus eine Alternative für Spieler in Sachsen darstellen können. Es gibt zahlreiche seriöse Anbieter, Automaten mit hohen Auszahlungsquoten, millionenschwere Jackpots und viele weitere positiven Seiten. Im kommenden Beitrag werde ich mal einen Vergleich anstrengen und allen Interessierten darlegen, warum man sich während des aktuellen Niedergangs der in Städten gelegenen Casinos auch und vor allem auf jene Spielautomaten und Tischspiele konzentrieren kann, die online per PC, Mac, Smartphone und Tablet aufrufbar sind. Bis dahin!